Es sieht in etwa so aus, wie man sich den Wintergarten einer exzentrischen, schon lange ergrauten alten Dame vorstellt: Unzählige Blumentöpfe mit großen und kleinen Grünpflanzen, alte Holzstühle mit Federkernsitzen, weiße Tischdecken – und Erwin, der Hauskater. Es könnte vielleicht die Wohnung von Frau Künicke aus dem 3.Stock sein – die übrigens immernoch in diesem Haus wohnt, wie mir der Besitzer des Blumencafés auf der Schönhauser Allee mit Blick auf das noch aus DDR-Zeiten stammende Namensregister aus dem Hausflur erklärt.
Bis 1998 habe sich hier ein rustikales Postamt befunden, erzählt er, nebenan eine kleine Drogerie. Seit sechseinhalb Jahren kann man hier nun in astrein gefilterter Luft Kaffee und Kuchen konsumieren oder Erwin zum schnurren bringen.
Auch eine Frühstückskarte ist vorhanden, wobei diese von mir allerdings kein Fleißsternchen für eine besonders gelungenes Angebot oder eine umwerfende Auswahl bekommt. Auch sind die Preise – selbst für Prenzlauer Berg – ziemlich gesalzen, ein Stück Torte schlägt mit satten 3,50 Euro zu Buche, ein gekochtes Ei mit 1,50 Euro.
Doch der Kaffee schmeckt und die Atmosphäre bietet euch genau die Prise Exzentrik, die man ab und zu gebrauchen kann.
Blumencafé
Schönhauser Allee 127a
10437 Berlin
Mo-Sa 7 bis 20 Uhr
So 10 bis 20 Uhr